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Entfaltungswege am Grimming

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Entfaltungswege am Grimming - Privatschule



Pädagogisches Konzept



Präambel

Unsere Schulphilosophie beruht auf den Grundwerten Freiheit und Verbundenheit, Würde und Selbstverantwortung.

Wir folgen einer humanistischen Grundhaltung und fördern achtsam die schöpferische Kraft in den uns anvertrauten jungen Menschen.

Toleranz für die Vielfalt menschlicher Ausdrucksformen setzt tiefes Verstehen voraus, daher setzen wir uns auch qualifiziert mit kultureller, religiöser bzw. spiritueller Vielfalt auseinander.

 

 E-Mail: xLKhtqGtqoShqrCipaiwsaqjt7Oho6HppaPqpbA@nospam





Einleitung

In dem hier vorliegenden pädagogischen Konzept sind die Grundsätze und Werte unserer Schule festgehalten, es bietet Interessierten Informationen über unsere Erziehungsphilosophie und dient als Grundlage für das pädagogische Handeln und Erleben aus der Sicht des Lernenden und des Lehrenden.  Es wird ebenso darauf eingegangen, wie wir Raum für individuelle Potential,- und Persönlichkeitsentfaltung schaffen.

Für diesen Raum ist es notwendig, Bildungs,- und Erziehungsarbeit neu zu definieren. Es ist vielmehr eine immerwährende Arbeit an Beziehung, Kommunikation und Reflexion. Jedes Kind wird liebevoll begleitet, damit es seine Potentiale aus sich heraus entfalten, seinen Platz in der Welt finden und den laufenden gesellschaftlichen Wandel mitgestalten kann.

Wir vertrauen darauf, dass Kinder sich in einer anregenden, abwechslungsreichen und vertrauten Umgebung, die auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist, die für sie bedeutsamen Lerninhalte selbstinitiativ aneignen können.

Wir stützen uns dabei sowohl auf neue Erkenntnisse der Gehirnforschung und Entwicklungspsychologie als auch auf jene von verschiedenen Reformpädagogen. So sehen wir unser Angebot als notwendige und sinnvolle Ergänzung zum Regelschulsystem aus dem Wunsch heraus, Kindern einen selbstbestimmten und fundierten Wissenserwerb zu ermöglichen.

Freude, Freiheit und Lebendigkeit sind Grundvoraussetzungen gelingenden Lernens, wir gestalten Potentialentfaltungsräume in einer harmonischen Gemeinschaft, die mit jeder Lernerfahrung und neuen Eindrücken stets weiterwachsen können.

Wir haben zur leichteren Lesbarkeit des Konzepts die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Männer, Diverse sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint.



1. Grundpfeiler der pädagogischen Arbeit

1.1. Bild des Kindes

Die Kindheit ist ein bedeutsamer Teil des Lebens, wir möchten daher die heranwachsenden Menschen im Hier und Jetzt wahrnehmen, ihre Persönlichkeit respektieren und ihre Bedürfnisse achten und erfüllen. Sie sollen sich, wie auch in jedem anderen Lebensabschnitt, entwickeln und entfalten können, um ihrem natürlichen Wissens,- und Lerndrang entsprechend, nachzugehen. 

„Bei der Erziehung muss man etwas aus dem Menschen herausbringen. Und nicht in ihn hinein.“
(Friedrich Fröbel)

 

In diesem Sinn sehen wir es als unsere Aufgabe, den Kindern didaktisch vorbereitete Rahmenbedingungen für die Entwicklung ihrer eigenen Talente und Potentiale zu geben. Wir sind von dem Ansatz - vor allem bekannt durch Maria Montessori - überzeugt, dass jeder Mensch bereits von Geburt an sein volles Potential in sich trägt, das unter optimalen Voraussetzungen ausgebaut werden kann. Durch eigenständiges Handeln, Hantieren mit und „Begreifen“ von didaktisch wertvoll aufbereitetem Arbeitsmaterial kann das Kind intrinsisch motiviert, leicht und selbständig lernen. Wir möchten jedem Kind die Voraussetzungen bieten, dass es seine individuellen Potentiale erfahren und seine Kompetenzen in allen Bereichen erweitern kann. Denn die jungen Menschen sollen später mit Selbstbewusstsein und Verantwortlichkeit, eigenständig und in ihren Stärken gewachsen, ins Leben treten.

Wir stellen das Kind, mit einem ganzheitlichen Blick auf seine Entwicklung, in den Mittelpunkt. Intellektuell-kognitive, künstlerisch-kreative sowie handwerklich-praktische Fähigkeiten werden in unserer Schule gleichermaßen vermittelt. Die Begleiter reagieren auf die individuellen Entwicklungsbedürfnisse mit entsprechender Impulssetzung. Sie orientieren sich dabei so weit wie möglich auch an der Lebenswelt der Kinder, wodurch Interesse geweckt, Verbindungen hergestellt und Beziehungen vertieft werden. Durch das bewusste Annehmen der differenzierten Lebenseinstellungen lernen die Kinder, flexibel und unvoreingenommen auf Ungewohntes und Neues zu blicken, was ihnen das Aufnehmen und Mitgestalten von Lerninhalten um ein Vielfaches erleichtert- auch in Hinblick auf zukunftsorientiertes Lernen und Arbeiten. 

Ein besonderes Anliegen ist es uns, Kindern mit besonderen Bedürfnissen auf geistiger, körperlicher oder emotionaler Ebene im Pflichtschulalter kompetente Förderung und individuell abgestimmte Trainings,- und Therapieeinheiten im Schulalltag zu ermöglichen. Jedes Kind hat das Recht, dass seine Entwicklungsprozesse geachtet und seine Bedürfnisse respektiert und erfüllt werden - unabhängig davon, ob Beeinträchtigungen der Sinne, des Geistes und/oder des Körpers vorliegen, oder ob andererseits besondere Begabungen vorhanden sind. Auf dieser zusätzlichen Basis können Lernerfolge optimal aufgebaut werden.



1.2. Pädagogische Lernbegleiter

Organisatorisch fällt unter den Verantwortungsbereich unserer Lernbegleiter die Koordination und Gestaltung des Lernbetriebs und der Betreuung, die Umsetzung pädagogischer Prinzipien in der Vielfalt ihrer Ressourcen, sowie die Beratung von Eltern hinsichtlich pädagogischer und inhaltlicher Belange. Sie stellen für die Kinder das verbindende Element zu den Familien dar. Nach dem Prinzip der Partizipation planen sie mit den Kindern gemeinsam und treffen Lernvereinbarungen. 

Unterstützt werden sie von Betreuern, die sich aufgrund ihrer Persönlichkeit und Kompetenzen für die schulische Tätigkeit geeignet erweisen, aber nicht zwingend eine einschlägige Ausbildung vorweisen müssen. Die Eignung wird durch Gespräche, Probetage und Hospitationen von den Pädagogen festgestellt. Für ein harmonisches Zusammenarbeiten ist auch ein regelmäßiger Austausch zusätzlich zur täglichen Arbeit im Schulbetrieb erforderlich.


„Die harmonische Entfaltung von Kindern ist ein natürlicher und langsamer Prozess. Unsere Aufgabe ist es, die rechten Bedingungen dafür zu schaffen, aber nicht, den Prozess zu beschleunigen. Bringen wir es als Erwachsene fertig, diese inneren Prozesse nicht durch unsere Ungeduld zu stören, sondern ihnen den nötigen Nährstoff zu liefern, so lernt das Kind auf eigenen Füßen zu stehen und nicht sein Leben lang von äußerer Führung abhängig zu sein.“
(Rebeca Wild)

Im Schulalltag geben die pädagogischen Lernbegleiter Raum für die Entwicklung kindlicher Begabungen, Talente und Potentiale. Die Basis dabei bildet die Beziehung zum Kind, die von Wertschätzung, Achtung vor der Individualität, Empathie und Respekt geprägt sein soll. Schließlich lernen die Kinder von ihren Vorbildern auch die Regeln und Grenzen des Zusammenlebens. Wesentlich ist es, die Kinder in ihren unterschiedlichen Charakteren liebevoll wahrzunehmen.  Anstatt reiner Wissensvermittlung, tritt die Prozessbegleitung in den Vordergrund, daher haben wir die Bezeichnung „Lernbegleiter“ bewusst gewählt. 

Die Lernbegleiter haben die Aufgabe, jedes Kind in emotionaler, kognitiver, sozialer und motorischer Hinsicht genau zu beobachten. Sie setzen passende Impulse, die dem nächsten Entwicklungsschritt dienen und nehmen Lernhindernisse wahr. Hierbei arbeiten sie in Empathie und Achtsamkeit auf eventuelle Zeichen/Inputs der Kinder in Bezug auf Interessen oder Tempo. Das setzt eine gute Vorbereitung der Pädagogen voraus, wie auch die Umgebung didaktisch anregend, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse abgestimmt, vorbereitet werden muss. Die zur Verfügung gestellten Lernmaterialien werden dabei laufend ergänzt und aktualisiert. Die Kinder sollen in ihrer Einzigartigkeit wahrgenommen und alle Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, damit die Gegebenheiten für natürliches Lernen vorhanden sind.

Nicht zuletzt ist die Bereitschaft sich selbst weiterzuentwickeln eine Voraussetzung für professionelles Arbeiten in der Pädagogik. Der Lernbegleiter ist in der Lage, sich selbst und seine Angebote zu reflektieren und Prozesse zu evaluieren, er soll an regelmäßigen Supervisionen teilnehmen. Er ist sich seiner Vorbildwirkung bewusst und achtet daher auf seine Ausdrucksweise, seine Erscheinung und seinen Umgang im sozialen Miteinander. Dabei authentisch zu bleiben ist wichtig, denn so werden sich Heranwachsende an ihm orientieren.



1.3. Eltern

Die Eltern bilden eine wesentliche Säule der Schule, gemeinsam mit den Lernbegleitern tragen sie die Verantwortung für eine gelungene Schulorganisation. Jeder Elternteil ist Mitglied in einem Arbeitskreis und somit in der Schulgemeinschaft aktiv eingebunden. Für die übernommenen Aufgabenbereiche, sowie den Erhalt von entsprechenden Informationen, trägt er selbst Verantwortung.

Unsere Schule versteht sich als Potentialentfaltungsgemeinschaft, in dem sich Kinder und Erwachsene in einem co-kreativen Lernraum respektvoll begegnen. Es erfordert die grundsätzliche Bereitschaft der Eltern, sich mit pädagogischen Themen und der Beziehung zu ihren Kindern zu beschäftigen, damit eine Weiterentwicklung stattfinden kann. Die vielfältigen Angebote an Kommunikationsebenen ermöglichen es den Eltern, sich mit der Praxis der Schule und des Lernprozesses der Kinder auseinanderzusetzen. So können sie das pädagogische Konzept wertvoll unterstützen:

  • Für die Abklärung aktueller Situationen gibt es jederzeit für Eltern die Möglichkeit, einen zeitnahen Termin für ein direktes Gespräch mit den pädagogischen Lernbeleitern zu vereinbaren.

  • Persönlicher Austausch kann auch per Telefon zu festgelegten Zeiten oder per E-Mail stattfinden.

  • Elterngespräche, nach Möglichkeit auch unter Anwesenheit der Kinder und Jugendlichen, werden regelmäßig vereinbart. Hier werden Themen wie Entwicklung, bisherige Wahrnehmungen und weitere Wege besprochen.

  • Eltern können als Experten in gezielten Projekten ihr Wissen in den Schulalltag einbringen.

  • Neben dem ungezwungenen Zusammensein bei Festen, ggf. deren Vorbereitung und Projekttagen werden auch Workshops zu Themen der Pädagogik und Potentialentfaltung angeboten. Durch regelmäßige gemeinsame Tätigkeiten gibt es ausreichend Raum zur Kommunikation und zum Erfahren der gegenseitigen Bedürfnisse. 

  • Reflexion und Austausch mit dem Schulteam finden an regelmäßigen Elternabenden statt. Grundsätzliche Anliegen können an die Schulleitung herangetragen werden, sie ist die Drehscheibe in der Kommunikation zwischen Eltern und dem pädagogischen Team und entscheidet gemeinsam mit diesem über die pädagogischen Agenden der Schule.
    Wichtig ist uns eine offene, wertschätzende Kommunikation mit allen Beteiligten.



1.4. Lernen mit Freude

„Nachhaltig lernen kann man erst dann etwas, wenn es emotional aufgeladen ist, also Freude macht.“

(Gerald Hüther)

Dem in jedem Kind innewohnenden, natürlichen Drang sich aktiv, spielerisch und forschend zu betätigen, kommt unsere Schule entgegen. Ein junger Mensch soll hier nicht durch Druck von außen nach unseren Vorstellungen und Zielen geformt werden, er soll im Hier und Jetzt mit Freude, Empathie und Wertschätzung auf seinem ganz persönlichen Weg begleitet werden. 

Wir setzen auf Lernen durch Motivation und Enthusiasmus. Es ist Aufgabe der Lernbegleiter neugierig zu machen, zu fordern, ohne zu überfordern, Erfolgserlebnisse zu ermöglichen, Angebote und Impulse zu setzen und Raum für Selbstentfaltung zu schaffen. Es soll vielfältige Gelegenheiten geben Erfahrungen zu machen, sich Wissen anzueignen, Fertigkeiten zu erlangen, seine Umwelt kennenzulernen und sich Meinungen zu bilden. Durch pädagogische Angebote, vielfältige Lernmaterialien, Aktivitäten von Mitschülern und Erlebnisse bei Exkursionen und Veranstaltungen werden die Kinder angeregt und motiviert, sich laufend neues Wissen anzueignen. Auf die individuellen Interessen und Begabungen der Kinder abgestimmte Projekte unter Einbezug von Eltern, anderen Experten oder eigenen Erfahrungen säen Samen der Begeisterung und geben Orientierung. In unserem Tun wollen wir die grundsätzlich vorhandene kindliche Neugier, Kreativität, Entscheidungsfähigkeit, das Selbstvertrauen und andere Kompetenzen stärken und erweitern.



1.5. Ganzheitliches Lernen

Bei unserem Konzept sollen Körper, Geist und Seele gleichermaßen in den Unterricht integriert werden, um den jungen Menschen in seiner Gesamtheit wahrzunehmen und zu fördern. Es werden für alle Entwicklungsbereiche nach unseren Möglichkeiten optimale Rahmenbedingungen geschaffen, dabei gestehen wir den Kindern zu, nach eigenem Ermessen zu gewichten, ob und wann sie soziale, emotionale, motorische oder kognitive Kompetenzen vertiefen. Wir achten darauf, dass bei unseren Angeboten beide Gehirnhälften gleichmäßig aktiviert werden, sowohl die linke, die für Kommunikation und analytisches Denken zuständig ist und in den meisten Schulen viel öfter gefordert wird, als auch die rechte, die mit Gefühlen und der Fantasie in Verbindung steht. So können bessere Lernergebnisse und Ausgeglichenheit erzielt werden. Bewegung und Sport, handwerkliche und kreative Betätigungen sind daher in unserem Konzept keine Nebenfächer, sondern mit den Intellekt bildenden Fachbereichen gleichwertig zu sehen. Angebote, die beide Gehirnhälften in gleichem Maße fordern, sind immer wieder im Schulalltag integriert, wie Elemente ganzheitlicher Bewegungslehren, Musik, darstellendes Spiel und Tanz oder schlicht und einfach die Möglichkeit, beim Erarbeiten von Lerninhalten auch in körperlicher Bewegung sein zu dürfen.

Vor allem in den ersten Jahren spielen Schulbücher eher eine untergeordnete Rolle, das Lernen soll auf direkten sinnlichen Erfahrungen basieren. Als Beispiel möchten wir hier Märchen, Fabeln und Legenden anführen, die die Kinder über den persönlichen Erzählstrom emotional mitreißen, eintauchen lassen, im Gedächtnis bleiben, und fächerübergreifend bearbeitet werden. Die Lerninhalte werden dabei mit Bildern und Emotionen verknüpft, wodurch wieder beide Gehirnhälften angeregt werden. Wobei aber selbstverständlich eine gut sortierte, jederzeit zugängliche hauseigene Bibliothek allen Schulbesuchern zur Verfügung steht. 

Neben dem genauen Beobachten des einzelnen Kindes, räumlicher Gestaltung und Vorbereitung der eigenen Person ist es die Aufgabe der Lernbegleiter eine vielfältige Auswahl an Arbeitsmitteln zur Verfügung zu stellen. Dabei beziehen wir uns vor allem auf bewährte didaktische Materialien aus der Reformpädagogik, die alle Sinne anregen. So zum Beispiel Materialien nach Maria Montessori, die bereits eine vorgegebene Ordnung haben. Reales, konkretes „Begreifen“ ist die wichtigste Grundlage für das abstrakte Begreifen, durch Angreifen und Hantieren mit konkreten Gegenständen wird es leicht möglich, abstrakte Lerninhalte zu begreifen. Aber auch typische Werkstoffe aus der Waldorfpädagogik, die neben den Sinnen auch die Fantasie beflügeln und die Geschicklichkeit ausbilden, finden bei uns Anwendung. Dazu gehören unter anderem Naturmaterialien wie Holz, Rohwolle und ein breites Sortiment zum Erproben verschiedener Kunstrichtungen. Um diverse Künste kennenzulernen, bedarf es Impulsen von Lernbegleitern mit einschlägigen Kenntnissen, beziehungsweise werden auch Eltern oder andere fachlich Versierte bei Projekten hinzugezogen.

Zum ganzheitlichen Lernen gehört auch dazu, ausreichend Raum und Zeit zur Selbsterfahrung und Entfaltung zu geben. Das freie Spiel in der Gemeinschaft etwa, vor allem das freie Rollenspiel, bietet ein enormes Lernpotential und es wird schließlich auch durch gezielte Theaterprojekte ergänzt.



1.6. Förderliche Rahmenbedingungen

Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung zu respektieren, bedeutet für uns auch, einen Rahmen zu schaffen, in dem sie in Ruhe arbeiten können. Der pädagogische Lernbegleiter achtet auf eine ruhige, dennoch bewegte Atmosphäre, in der jedes Kind gesehen wird. Er unterstützt so viel wie nötig, so wenig wie möglich und sorgt für räumliche Rückzugsmöglichkeiten. Er findet die Balance dem Kind je nach Entwicklungsstand Entscheidungsfreiheit und selbständige Tätigkeit zu ermöglichen, ohne es mit zu viel Freiraum zu überfordern.

Auch was das kindliche Zeitgefühl betrifft, ist es uns ein Anliegen, den Kindern Geduld zukommen zu lassen, die Zeit, die sie brauchen, um sich in ihrem Tempo zu entwickeln. Ihre Zeit verstreicht subjektiv langsamer, sie dürfen sich ausreichend davon nehmen, um in spontane, kreative Arbeiten einzutauchen. In derartige Prozesse greifen unsere Lernbegleiter nicht korrigierend ein, um Freiwilligkeit, Neugierde und Freude beizubehalten. 

Strukturgebende Elemente, wie das Führen der Schule in drei Altersgruppen, Fixpunkte im Alltag sowie im Jahreskreis geben Sicherheit und Klarheit, Regeln sind genau definiert.

Wir legen Wert auf ein liebevolles Miteinander und offene Kommunikation, auch zwischen Schule und Elternhaus. Jedes Kind wird in seinem Wesen und in seinem Temperament angenommen. Konflikte werden achtsam begleitet, eigenes Handeln der Lernbegleiter reflektiert. So entsteht eine entspannte Umgebung, in der ein Kind an den eigenen Lernerfahrungen wachsen kann.



1.7. Konfliktkultur/ Zusammenleben/ Friedenserziehung

Unsere Schulgemeinschaft basiert auf respektvollem Miteinander, gegenseitiger Wertschätzung und Achtung. Wir sind bestrebt, die Bedürfnisse aller Teile unserer Gemeinschaft - von Kindern, Betreuern und Eltern - wahrzunehmen. So kann eine erlebbare Verbundenheit entstehen. 

Die Schule ist eine bedeutende Sozialisationsinstanz im Lebensweg eines jungen Menschen, wir möchten auch hier die besten Bedingungen für die kindliche Entwicklung schaffen: Sicherheit, Anerkennung, Rückhalt und Liebe. Wer dies an sich selbst erfahren hat, kann auch leicht lernen, die Bedürfnisse anderer Menschen wahrzunehmen. Unsere Grundeinstellung im Umgang mit Kindern ist daher, sie als eigenständige Persönlichkeiten zu respektieren. Ebenso setzt es die Empathiefähigkeit, sowie die Offenheit und Bereitschaft der Betreuer voraus, auch von Kindern zu lernen. Wir setzen einen unserer Lernschwerpunkt im Bereich Friedenserziehung und Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg.

 

„Nur wer sich selbst als Lernender erfährt, ist ein guter Lehrender!“

 

In einer vielfältigen Gemeinschaft ist es nötig, Vereinbarungen für die Gestaltung des Zusammenlebens zu treffen und auch allgemein bekannte Konsequenzen zu definieren. An alltäglich notwendigen Tätigkeiten etwa, wie dem Aufräumen oder dem Zubereiten von Jausen, beteiligen sich alle Anwesenden. Kleine Aufgaben im Bereich täglich anfallender Arbeiten, wie Blumengießen lassen das Gefühl von Verantwortung erleben. Das stärkt zudem auch die Gemeinschaft der Gruppe. Wir leben adäquate Formen der Mitbestimmung, die sich auch mit uns weiterentwickeln dürfen, wie zum Beispiel Demokratie im Schulalltag. Diesbezüglich erarbeiten wir auch gemeinsam Lösungen, sollten hierbei immer dieselben Menschen bei Abstimmungen als Verlierer hervorgehen. Unsere Gemeinschaft hält regelmäßig Schulversammlungen ab, wo allfällige aktuelle Themen, auch Planungen im Team diskutiert und nach dem Konsentprinzip entschieden werden. In diesem Rahmen werden eine respektvolle Gesprächskultur geübt, Anregungen für Aktivitäten vorgeschlagen und Regeln bei Bedarf überarbeitet. Die Anliegen werden von zwei regelmäßig wechselnden Schülern oder Lernbegleitern laufend zusammengetragen. Die Lernbegleiter achten im Alltag auf die Einhaltung der vereinbarten Schulregeln und setzen Grenzen mit Liebe und Respekt.

Nicht immer sind die Vorstellungen aller miteinander vereinbar, Auseinandersetzungen und Spannungen bieten aber auch die Möglichkeit, unbefriedigende Situationen aufzulösen und daraus gestärkt herauszugehen. Diese Einstellung möchten wir unseren Schülern vermitteln. Wir setzen auf den Aufbau guter Beziehungskultur und viele Gelegenheiten, eine inhaltliche Verbindung untereinander zu stärken.



2. Unsere zentralen Werte

2.1. Freiheit

Wir bieten den Kindern den Freiraum, spielerisch lernend selbst die Welt zu entdecken und selbstverantwortliches Handeln zu erlernen. Ein Lernen ohne äußeren Druck, nach dem eigenen inneren Plan erhält die Freude am Arbeiten, das Interesse an der Umgebung sowie eine positive Haltung gegenüber dem sozialen Umfeld der Schule. Es ermöglicht zudem tiefe Konzentration. In gemeinsamen Projekten wird darauf geachtet, dass jeder Schüler seine individuellen Talente dabei gut einbringen kann. In den Spiel,- und Arbeitsphasen gehen die Kinder ihren individuellen Interessen nach und gestalten ihre Zeiteinteilung so weit wie möglich selbst. Das bedeutet eine freie Wahl des Zeitpunkts und der Zeitspanne sich mit einer bestimmten Arbeit zu beschäftigen. Da jedes Kind in seinem eigenen Tempo begleitet wird, akzeptieren wir auch, dass ein Kind nicht oder noch nicht bereit für eine bestimmte Lernaufgabe ist. In der Schule für Potentialentfaltung haben die Kinder die Möglichkeit, sich in den Themenräumen frei zu bewegen oder auch von den täglichen Angeboten oder mehrwöchigen Modulen der pädagogischen Lernbegleiter etwas frei auszuwählen. Sie können auf ihren Bewegungsdrang hören, stehend, kniend oder sitzend arbeiten.

Je nach Bedürfnis, kann allein, zu zweit oder auch in Gruppen gearbeitet werden. Ein wichtiger Bestandteil der Lernphasen sind Austausch und Kommunikation mit Mitschülern und Begleitern. Unsere Lernbegleiter leben den Kindern die Liebe zu ihrer Arbeit vor, sie sollen ihre Talente und Interessen vielfältig einbringen und so auch junge Menschen für etwas begeistern.

Eigene Ideen für Projekte oder Exkursionen können eingebracht werden, was zur Persönlichkeitsentwicklung förderlich beiträgt.

Im sozialen Umgang soll die Freiheit, die eigenen Grenzen zu erfahren und zu erweitern, vorhanden sein. Wir unterstützen uns dabei, Verwicklungen in nicht mehr zielführende Lösungen zu erkennen und das eigene Potential zu entfalten. Die persönliche Freiheit hat als Grenze das Allgemeinwohl der Gruppe. Es gilt auch, die Freiheit der Mitmenschen wahrzunehmen. Dies trägt zur Bildung von Selbständigkeit, Eigenverantwortung und Selbstreflexion bei.


„Das volle Maß an Entfaltung eines Menschen kann nur erreicht werden, wenn sie Freiheit und persönliche Verantwortung einschließt.“
(Rebeca Wild)



2.2. Struktur

Das freie Arbeiten unterliegt klaren Strukturen, die Sicherheit und Orientierung geben und oftmals Vorfreude erwecken. Neben der räumlichen Struktur und Ordnung der Themenbereiche ist unsere organisatorische Struktur durch die Gliederung der Schüler in drei Altersgruppen gekennzeichnet. Zeitlich gibt es mehrere Fixpunkte in der Tagesstruktur wie mehrere pädagogische Angebote, Pausen, sowie auch in der Wochenstruktur, Zeitpunkte für Sport oder Projekte. Durch Wiederholung passiert Lernen fast automatisch.

Struktur bedeutet auch das Festlegen von klaren Regeln des Umgangs miteinander: Mitschüler in Ruhe eine Arbeit verrichten lassen, persönliche Grenzen respektieren, Achtsamkeit in Bezug auf die Lernmaterialien und anderes Inventar, Ordnung halten oder Mülltrennung. Im Schulalltag möchten wir auch Zuständigkeitsbereiche klar definieren, für deren Erledigung die Schüler, die sich jeweils eingetragen haben, die Verantwortung tragen. Im pädagogischen Bereich treffen die Lernbegleiter bei Bedarf individuelle Lernvereinbarungen, wobei die Ziele der Kinder im Vordergrund stehen. Dabei wird gelernt sich selbst zu organisieren, Ziele zu setzen und die Zeit einzuteilen.



2.3. Lebendigkeit

Es ist uns ein großes Anliegen, die Schulzeit möglichst lebendig und abwechslungsreich zu gestalten. Die pädagogischen Lernbegleiter sind in ihrer Flexibilität gefordert, denn Anregungen und Wünsche der Schüler werden nach Möglichkeit aufgegriffen, um sie in die Unterrichtsarbeit einfließen zu lassen. Das können vielfältige Exkursionen, Workshops mit Fachkräften, aber auch eigene Projekte von Schülern oder Eltern zu bestimmten Themen sein. Schwerpunkte finden im Idealfall fächerübergreifend statt.

Um ihre Vitalität, Spontanität und ihre unterschiedlichen Temperamente zum Ausdruck zu bringen, haben die Kinder Raum und Zeit für freies Spielen, wobei sie sich hier, wie auch bei einigen Themenräumen und Projekten in allen Altersstufen nach Belieben durchmischen dürfen.



2.4. Individualität in der Gemeinschaft

Jedes Kind soll einen ihm gemäßen Weg für seinen individuellen Wissenserwerb finden. Daher sind unsere pädagogischen Angebote in Bezug auf Dauer, Komplexität und Lernform differenziert genug, um in Verbindung mit der Individualisierung auf jedes Kind, seinen Fähigkeiten, Interessen und seinem Förderbedarf entsprechend, eingehen zu können. Dies setzt neben wertschätzendem, flexiblem Umgang mit der Vielfalt auch vermehrte Reflexion und strukturelle Organisation voraus:

Zur äußeren Differenzierung, um auf die Entwicklungsschritte didaktisch besser eingehen zu können, wird die Schule in drei Altersgruppen geführt: die Primaria 1 beinhaltet das erste, zweite und dritte Schuljahr; die Primaria 2 das vierte, fünfte und sechste Schuljahr, die Sekundaria das siebente und achte Schuljahr. Es gibt die Möglichkeit, ein freiwilliges neuntes Schuljahr als Vorbereitung auf eine weiterführende Ausbildung zu absolvieren. Mit zunehmendem Alter treten das selbstverantwortliche Lernen und die Pläne für den weiteren Bildungsweg immer mehr in den Vordergrund. Bei einigen Gelegenheiten können sich die Gruppen auch durchmischen und voneinander lernen.  

Als Maßnahme zur Binnendifferenzierung bieten wir innerhalb dieser Gruppen neben der freien Wahl der Beschäftigung auch das gezielte Arbeiten an Lerninhalten nach Interesse mit einzelnen Schülern an. Der Betreuer hat auch hier wieder eine begleitende Funktion, Lernziele werden individuell vereinbart, eigenständiges Arbeiten unter bestmöglicher Förderung soll gewährleistet sein. Wir möchten die Vielfalt der Begabungen möglichst produktiv nutzen, die Einzigartigkeit anerkennen und in diesem Rahmen auch einen gegenseitigen, fruchtbaren Austausch ermöglichen. 

Die Schulgemeinschaft soll den jungen Menschen während der Entwicklung ihr soziales Netz erweitern und ihnen als Rückhalt dienen. Jeder Einzelne ist von Bedeutung, durch das Zusammenwirken der unterschiedlichen Persönlichkeiten wird unsere Gemeinschaft bereichert und entwickelt sich weiter.

„Glücklich sind Menschen immer dann, wenn sie (…) in einer Gemeinschaft mit anderen über sich hinauswachsen können.“
(Gerald Hüther)



2.5. Selbstverantwortung

Wir sehen eigenverantwortliches Handeln und Verantwortungsbewusstsein als notwendigen Baustein für eine funktionierende Gemeinschaft, daher empfinden wir es als unsere Aufgabe, die Kinder in dieser Hinsicht auf mehreren Ebenen zu stärken:

  • Jedes Mitglied in unserer Gemeinschaft, auch die Jüngsten, übernehmen für eine klar definierte und für alle transparente Zeitspanne Verantwortung für bestimmte Bereiche; unter anderem Ordnung der Lernräume, Vorbereiten der gemeinsamen Mahlzeiten, Versorgung von Pflanzen und Tieren.

  • Wir respektieren die Kinder als eigenständige Persönlichkeiten, vertrauen ihren individuellen Entwicklungsprozessen und ermöglichen ihnen, ihren Lernweg selbst zu bestimmen. Sie wählen ihre Lerninhalte, ihr Arbeitstempo, ihren Arbeitsplatz und die Sozialform bei einer Tätigkeit selbst. In Entscheidungen, die sie selbst oder die Gemeinschaft betreffen, werden sie miteinbezogen.

  • Wir leben Empowerment, orientieren uns an den Stärken und Kompetenzen der Schüler und vertiefen diese durch gezielte pädagogische Arbeit bei jedem Einzelnen.

  • Raum für selbständiges Handeln geben wir neben gut vorbereiteten Lernbegleitern vor allem durch eine entspannte, auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Umgebung. Dies beinhaltet eine reichhaltige Auswahl didaktisch vorbereiteter Materialien aus allen Lernbereichen, aber auch Raum und Zeit für kreative, schöpferische Prozesse. Wir unterstützen den kindlichen Forscherdrang und die Neugierde in etwa durchlaufend aktualisierte Ausstellungsflächen. Die benötigte Zeit, um tief in ausgewählte Lernbereiche einzutauchen darf je nach Interesse in Anspruch genommen werden.


Auf diesem Nährboden kann die Selbständigkeit, Entscheidungsfähigkeit, Sozialität, die Kritikfähigkeit und das Selbstvertrauen der jungen Menschen heranreifen.



2.6. Achtsamkeit/ Respekt

Ein Lernen in Achtsamkeit zu ermöglichen, bedeutet für die Lernbegleiter in mehrerer Hinsicht Vorbild zu sein. Es bedeutet, jedes Kind als einzigartigen, eigenständigen Menschen zu respektieren, auf seine individuellen Bedürfnisse zu achten und dahingehend auch die Selbstwahrnehmung zu schulen. Das Wahrnehmen, Ausdrücken und Umsetzen der eigenen Gefühle und Bedürfnisse führt nicht nur zu einer Wertschätzung der eigenen Würde, sondern auch zu einem achtsameren Umgang mit den Mitmenschen.

In der Kommunikation achten wir auf respektvollen, wertschätzenden Tonfall und ebensolche Wortwahl, ohne dass Ehrlichkeit oder Authentizität verloren geht. Raum für offene Gespräche auf Augenhöhe geben wir unter anderem bei der regelmäßigen Schulversammlung oder bei diversen Elterngesprächen. Nur auf der Basis positiv besetzter Beziehungen ist nachhaltiges Lernen möglich, daher legen wir auch Wert auf ein für alle Teile der Schulgemeinschaft zugängliches Angebot von Schulungen zum Thema Kommunikation.

Achtsamkeit und Respekt möchten wir auch im Umgang mit natürlichen Ressourcen vorleben. Dies betrifft die Auswahl und die Verarbeitung von Nahrungsmitteln und Arbeitsmaterialien gleichermaßen wie das Minimieren und Trennen von Abfällen, sowie das Verhalten beim Aufenthalt in der Natur.

Im Alltag setzen wir verschiedene Angebote zur Schulung der Wahrnehmung und Sensibilität, Achtsamkeits,- Meditations- und Entspannungsübungen. Nur wenn wir achtsam durchs Leben gehen, können wir die Schönheit des gegenwärtigen Moments erkennen und unsere Lebensfreude damit stärken.



3. Methoden

3.1. Vorbereitete Umgebung

Neben den vorbereiteten Pädagogen und einem entspannten Lernklima ist für forschendes, ganzheitliches und auch fokussiertes Lernen vor allem eine vorbereitete Umgebung notwendig. Als Grundstruktur dazu gestalten wir unterschiedliche, übersichtlich geordnete Themenräume, in denen sich die Kinder nach ihren Bedürfnissen frei bewegen dürfen: Es gibt Raum für Bewegung, freies Spiel und Theater, für diverse Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks inklusive Musik, für technisches und textiles Werken, für Naturwissenschaften und Experimente, Studien in der freien Natur, eine Kinderküche sowie Ruhebereiche wie Kuschelecken und die Bibliothek. Auch räumliche Rückzugsgebiete für die einzelnen Altersgruppen, die großteils von den Schülern selbst gestaltet werden, sind vorhanden. Die Kinder lernen, die Ordnung, die sie vorgefunden haben, auch anderen zu hinterlassen. Die einzelnen Bereiche werden je nach räumlichen Gegebenheiten und dem Interesse der Kinder stets adaptiert. 

Die Kinder haben freien Zugang zu vielfältigen strukturierten und unstrukturierten Arbeitsmaterialien aus alle Lernbereichen, die der Förderung ihrer Entwicklung dienlich sind. Der intellektuell kognitive Bereich wird durch Materialien zu Mathematik und Naturwissenschaften, Sprache und Sozialwissenschaften gedeckt, die an sich möglichst selbsterklärend sein sollen. Dies beinhaltet auch klassische und aktuelle Lernspiele, Konstruktionsspiele, Sachbücher, Lehrbücher, Modelle, aktuelle Ausstellungstische und Montessorimaterial. Um dem kindlichen Forscherdrang entgegenzukommen, stellen wir Möglichkeiten zum altersadäquaten Experimentieren zur Verfügung. So werden etwa die Bereiche Biologie, Physik und Chemie der kindlichen Vorstellung eröffnet, die Vorstellungskraft unterstützt und das Bedürfnis nach neuen Erkenntnissen gesättigt. Dabei können auch eigene Ideen umgesetzt werden. Bildtafeln, die Zusammenhänge erkennen lassen, runden das Angebot ab. Für den künstlerisch kreativen Entwicklungsbereich werden zahlreiche Materialien, die den Kindern aus der Natur oder aus ihrer Lebenswelt bekannt sind zur Verfügung gestellt, inklusive unterschiedlicher Musikinstrumente. Zusätzlich organisieren wir regelmäßig Projekte mit Experten, die den Schülern Zugang und tiefen Einblick in konkrete Teilbereiche geben, und somit auch sichtbare Erfolgserlebnisse entstehen.  Für freies Spielen stehen unter anderem Verkleidungsutensilien, Strategie,- Geschicklichkeit,- Gesellschaft,- und Bewegungsspiele zur Verfügung. Auch der handwerklich praktische Bereich hat ein breites dauerhaftes Angebot an Werkstoffen, Modellen, Bauelementen, Utensilien für Handarbeit, die Lernbegleiter stehen begleitend zur Seite. Hier können wir auf Workshopangebote von Elternteilen zurückgreifen, die auch tiefer in eine fachspezifische Materie eintauchen lassen, Neues mitbringen und den Kindern die grobe Vorstellung eines Berufsbilds erleichtern.

Ausflüge und Exkursionen werden nach Möglichkeit zu vielen Themenschwerpunkten angeboten und von ebenso von den pädagogischen Lernbegleitern geplant.

Diese ganzheitlich vorbereitete Lernumgebung soll einem freudvollen, intensiven und vernetzten Lernen dienlich sein.



3.2. Zeitliche Strukturen

Fixe zeitliche Strukturen, die sich im Rhythmus der Zeit wiederholen, geben den jungen Menschen Sicherheit und Orientierung. Dabei ist es uns wichtig, innerhalb fester Rahmenbedingungen möglichst viel Freiraum zu ermöglichen. 

Den Jahresrhythmus gibt uns die Natur vor, ihre Gegebenheiten fließen auch laufend in Projektarbeiten ein. Wir zelebrieren und bereiten gemeinsam Jahresfeste vor, die unserer Tradition entsprechen und erfahren über deren Hintergrund. Interkulturelles Wissen dazu ist auch willkommen, vor allem als Ergänzung zu laufenden Projekten oder falls Schüler bzw. Elternteile aus einem anderen Kulturkreis stammen, sollen ihre Erfahrungen inkludiert werden. Geburtstagsfeiern und Tage der offenen Türen sollen auch ihren fixen Platz haben.

Eine grobe Wochenorientierung geben Elemente wie gemeinsame Wald Zeit, Turnsaalbesuche, die wöchentliche Schulversammlung oder die regelmäßige Anwesenheit von einzelnen externen Experten und Pädagogen. Eine Geschichte freitags im Schlusskreis rundet die gemeinsame Woche ab, ein Jausen Angebot, das sich jeden Montag wiederholt, gibt einen vertrauten Start.

Auch in der Tagesstruktur finden die Kinder täglich wiederkehrende Orientierungspunkte. Zwischen 7.45h und 8.15h kommen die Schüler in der Schule an, es gibt ausreichend Zeit sich zu begrüßen, Neuigkeiten auszutauschen, zu spielen oder bereits für freie Arbeit mit begonnenen oder neuen Themen. Um 8.30h treffen wir uns zu einem gemeinsamen Morgenkreis, begrüßen, besprechen und planen den Tag, alle aktuellen Angebote werden transparent gemacht. Anschließend gibt es gemeinsame Entspannung,- oder Wahrnehmungsübungen, ganzheitliche Bewegungsübungen oder Kreisspiele, die die soziale Kompetenz fördern. Danach gehen wir in die Arbeitszeit über, wobei sich die Schüler in freier Wahl der Tätigkeit in den verschiedenen Themenräumen (siehe 4.1.) einfinden. Durch das sichtbare Platzieren von Namenskarten auf einem Übersichtsplan wird transparent gemacht, in welchem Bereich sich jeder Schüler befindet.  Haben sich Kinder für mehrtägig aufeinander aufbauende Angebote entschieden, wird darauf geachtet, dass die Kurse auch laufend besucht werden. Ein altersheterogenes, wöchentlich wechselndes Schülerteam bereitet täglich frisch die Jause zu, erstellt den Speiseplan und eine Einkaufsliste. Als Fixpunkt während des Vormittags wird zwischen 10h und 11h eine abwechslungsreiche, gesunde Jause in Buffetform angeboten. Die Kinder essen nach ihren Bedürfnissen, wann, ob, wieviel und mit wem sie möchten, wobei wir aber Wert auf wertschätzenden Umgang mit den Lebensmitteln und eine angemessene Tischkultur legen. Das Essen wird nur in den dafür vorgesehenen Räumlichkeiten eingenommen. Die tägliche Lernzeit wird von einem gemeinsamen Schlusskreis beendet. Neben der Reflexion des Tages gibt es noch kleine ausklingende Angebote wie zum Beispiel Kanon singen oder eine Geschichte.



3.3. Elemente aus der Reformpädagogik

Wir verstehen uns als Teil einer Potentialentfaltungsgemeinschaft inspiriert von den Erkenntnissen und Impulsen von Gerald Hüther.

Lernen vollzieht sich als selbstorganisierter Prozess des Lebens, wenn ein Individuum oder eine Spezies vor neue Herausforderungen gestellt ist – das Leben entfaltet sich als ständiger Lernprozess. Kinder lernen Sprache und alles, was sie zum Leben brauchen, quasi von selbst anhand von Vorbildern und durch selbstständiges Ausprobieren. Sie brauchen dazu einen Raum der Freiheit und Verbundenheit, in dem sie ihrem eigenen Forscherdrang nachgehen und spielerisch die Welt entdecken und gestalten können. Diesen geschützten Raum, in dem sie ihr volles Potential entfalten können, wollen wir ihnen bieten und sie dabei liebevoll begleiten. 

Unser pädagogisches Konzept bezieht sich auf Erkenntnisse verschiedener Reformpädagogen, die das Kind als eigenständige Persönlichkeit mit Talenten und Potentialen, den Erzieher lediglich als achtsamen Begleiter betrachten und die Bedeutung der Lernumgebung hervorheben. Auch wenn die genannten Richtungen auf den ersten Blick unterschiedlich anmuten, beziehen wir uns in unserer Schule auf die oben erwähnten Prioritäten und integrieren geeignete Aspekte der verschiedenen reformpädagogischen Ansätze in unserem Schulalltag.

Einen Überblick verschafft die von Loris Malaguzzi bekannt gewordene Reggiopädagogik, wonach Lernfreude und Entfaltung von Begabungen angestrebt werden und auf das Zusammenspiel dreier Komponenten, die das kindliche Lernen beeinflussen, geachtet werden muss: erstens das Kind selbst, das mit seinem inneren Forscherdrang und Interesse an der Umwelt als Konstrukteur seiner Entwicklung und seines Könnens gesehen wird, eigene Bedürfnisse äußern soll und auch eigene Rechte verwirklichen kann. Zweitens das soziale Umfeld, in erster Linie die Familie, die wir nach Möglichkeit miteinbeziehen und die pädagogischen Lernbegleiter, die den Kindern mit Achtung und Wertschätzung begegnen. Als dritter Erzieher wird in der Reggiopädagogik der Raum genannt, also die Umgebung, die pädagogisch wirkt und bewusst gestaltet wird, bedürfnisorientiert und unter Partizipation der Schüler, was wir für wesentlich erachten. Neben der Vermittlung von Geborgenheit, Rückzugs,- und Bewegungsmöglichkeit soll der Raum die Kommunikation und Interaktion stimulieren und zu Herausforderungen anregen. Er unterstützt Bildungsprozesse durch Möglichkeiten der Erweiterung des sinnlichen Ausdrucks und des Entdeckens. Auch das Angebot außerhalb des Schulgebäudes wird hier miteinbezogen, wie die Natur, oder ausgewählte Exkursionen.

Ähnliche Elemente setzen wir aus der Freinetpädagogik um, wobei wir bei der Raumgestaltung in themenorientierte Arbeitsbereiche gliedern, die nach den kindlichen Bedürfnissen gestaltet werden, veränderbar sind und dem Wissens- und Entfaltungsdrang der Kinder entgegenkommen. Wir geben dem Interesse, der Spontanität und der kindlichen Neugier Raum und ermöglichen die kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt durch eigenständiges Erkunden. Kinder dürfen eigene Zugänge zu Themen finden und werden dabei begleitet. Lernarbeit kann selbständig oder kooperativ erfolgen, wodurch Selbstverantwortlichkeit und das demokratische Zusammenleben der Gruppe gefördert werden. In Sitzkreisen reflektieren die Schüler gemeinsam ihre Ergebnisse, halten Klassenrat oder erleben Rituale, was dem achtsamen Umgang miteinander dienlich ist.

Auf Maria Montessori, die auch das Kind in den Mittelpunkt des pädagogischen Handelns stellt, beziehen wir uns bei der freien Wahl der Lernaufgaben, des Tempos, der Zeitspanne und der Sozialform. Wir halten die intrinsische Motivation für die stärkste und möchten den Schülern in einem organisierten Raum ermöglichen ihren Interessen nachzugehen, ihre Aufmerksamkeit zu fokusieren. Daher können sich die Kinder in den Themenräumen frei bewegen und auch an den Angeboten freiwillig teilnehmen. Einige klassische Arbeitsmaterialien, die selbsterklärend das konkrete Begreifen von Themen ermöglichen, bieten wir nach Montessori an und beachten dabei auch die sensiblen Phasen in der kindlichen Entwicklung, in denen die Empfänglichkeit für bestimmte Lernprozesse besonders gegeben ist. Wir setzen auf Lernbegleiter, die die Kinder individuell ganzheitlich beobachten, Impulse setzen, die neugierig machen, damit sie sich ihren Anlagen gemäß entwickeln können. Grenzen, Ordnung und Struktur sind dabei eine Voraussetzung für produktives Arbeiten und ein harmonisches Zusammenleben.

Wir betrachten den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele. Aufgabe der pädagogischen Lernbegleiter ist es daher, das Zusammenspiel dieser drei Komponenten gleichermaßen zu fördern. Körper und Seele sollen in ihren Ausdrucksmöglichkeiten vielfältig gestärkt werden, ohne das Kind von außen zu formen, damit sich auch die geistige Beweglichkeit entfalten kann. Daher fördern wir das gesamte Wesen des Schülers gleichermaßen, Künste, Sprachen, Handwerk, Bewegung, usw. unter Berücksichtigung der individuellen Verschiedenheiten und Talente. Unterschiedliche Begabungen werden gleich wertgeschätzt. Ähnlich dem Epochenunterricht der Waldorf-Schulen ermöglichen wir den Schülern in länger andauernden Angeboten oder Kursen und Projekten das tiefe Eintauchen in Lernthemen, Gelerntes damit ins Langzeitgedächtnis zu bringen und später wieder hervorzuholen. Rituale, ein Tages,- und Jahresrhythmus bieten zusätzlich Orientierung. Wir bemühen uns um ganzheitliche Angebote, die alle Sinne auf anspruchsvolle Weise anregen. Erfahrungen sollen nicht nur über den Kopf, sondern auch über den Körper und Gefühle vermittelt werden. Die Vorbildwirkung der PädagogInnen spielt dabei eine wichtige Rolle, sie setzt laufende Selbstreflexion und die Freude an ihrer Tätigkeit voraus, wodurch Kinder motiviert und begeistert werden.

Die Kinder und Jugendlichen können vielfältige Lernsituationen kennenlernen, in denen sie Selbstwirksamkeit erleben, ihre erworbenen Kompetenzen erfahren und anwenden können. Das können zum Beispiel lebensweltliche Aufgaben wie das Schreiben einer Einkaufsliste, das Fertigstellen eines Werkstücks von praktischem Nutzen oder das Erleben der eigenen Stimme im Chorgesang sein, aber auch das Arbeiten mit didaktischen Materialien, Präsentationen erarbeiteter Lerninhalte für die Mitschüler oder das Mitwirken an gemeinsamen Projekten unter Einbeziehung der individuellen Stärken. Bei pädagogischen Angeboten und Projekten ist uns der individuelle und alterstypische sowie kulturelle Zusammenhang zur Lebenswelt der Kinder wichtig. Der Lernbegleiter stellt Verbindungen zwischen dem neuen Lerninhalt und den Bedürfnissen und Erfahrungen der Schüler her.



3.4. Bildungs­partner­schaften

Um diverse Lehrinhalte authentisch und praktisch detailliert vermitteln zu können, ziehen wir einzelne Menschen, Firmen, Bildungsinstitutionen oder Vereine als Bildungspartner hinzu, die aufgrund ihrer einschlägigen Erfahrung und ihres Fachwissens in ihrem Bereich Experten sind. Das sind sowohl Familienmitglieder, engagierte Fachkräfte, als auch ehrenamtliche Mitglieder mit spezifischen Talenten oder Ausbildungen. So steht uns eine breite Palette an Ressourcen zur Verfügung, die für Binnendifferenzierung in den Lernphasen, Projekte oder Exkursionen genutzt werden kann. Wir orientieren uns dabei am Modell der kommunalen Intelligenz nach Gerald Hüther.

Unsere Projekte werden nach Möglichkeit in Themenschwerpunkte integriert, sind ganzheitlich- fächerübergreifend, auf Altersstufen, Aktualität und Interesse der Kinder abgestimmt. Projektthemen finden sich u.a. in den Bereichen kreatives Handwerk, Musik, Bewegung, Gesundheitspflege, Natur und Umwelt, Informatik, Technik, Sozialwesen und Berufsfindung. Termine für diverse Projekte sind transparent, die Schüler melden sich vor der Teilnahme an. Es finden auch Projekte mit der gesamten Schule statt.

Exkursionen runden nach Interesse der Kinder zu den jeweiligen Themenschwerpunkten das Angebot ab, neben Zielen in der Natur oder aktuellen Ausstellungen und Museen bieten wir den jährlichen Besuch der Berufsmesse sowie heimischer Betriebe aus den unterschiedlichsten Branchen an.



3.5. Bewegung und Gesundheitspflege

Durch unsere offene Arbeitsweise bieten wir den Schülern optimale Voraussetzungen, ihre angeborenen Bewegungsfähigkeiten weiterzuentwickeln, zu verfeinern und zu perfektionieren. Wir legen Wert darauf, dass die Schüler bei der Gestaltung ihres Arbeitsplatzes ihre körperlichen Bedürfnisse wahrnehmen. Es ist erlaubt zu stehen, zu sitzen, den Boden zu verwenden, oder sich zu bewegen. Fehlhaltungen durch zu langes Sitzen in der gleichen Position kann somit optimal vorgebeugt werden.

 Da die motorische Entwicklung nicht nur durch Wachstum, sondern auch durch ständiges Üben reift, gibt es auf die Interessen der Kinder abgestimmte Bewegungsangebote. Auf häufiges gemeinsames Spielen im Freien und Bewegung im Wald wird Wert gelegt, Inputs von den pädagogischen Lernbegleitern gibt es zu Ballspielen, Geländespielen in Teams mit Regeln, Badminton, Wintersport und vielen anderen Sportarten. Zudem betrachten wir das Thema Bewegung aus ganzheitlicher Sicht und möchten neben motorischen Fähigkeiten auch die geistige und emotionale Beweglichkeit schulen. Dazu gehört z.B. auch ein tägliches Angebot von Meditation, autogenem Training und/ oder Elementen aus diversen ganzheitlichen Bewegungslehren. Die Förderung von Propriozeption, Tiefensensibilität und Achtsamkeit bei der Fortbewegung geschieht durch regelmäßige Bewegungsangebote in der Natur. So entsteht neben Trittsicherheit auch Sensibilität für das Schöne und die Gefahren beim sportlichen Aufenthalt in Wald und Wiese. 

Im Bereich Gesundheitspflege bieten wir diverse Workshops mit Menschen aus Gesundheitsberufen, Kräuterpädagogik und Naturkosmetik an und beschäftigen uns auch mit ganzheitlichen Ernährungslehren. Unsere in der Schule zubereiteten Mahlzeiten bestehen vorwiegend aus biologischen, regionalen und saisonalen Zutaten.

Durch unsere Kooperation mit Gesundheitspflegevereinen, welche unter anderem auf die kindliche neurophysiologische Entwicklung spezialisiert sind, bieten wir interessierten Familien die Möglichkeit, durch gezielte Beobachtung den diesbezüglichen Entwicklungsstatus zu erheben. So kann die Schulreife aus neurophysiologischer Sicht gefördert werden, wie etwa mit Rota Therapie, INPP-Training, Mototherapie, Osteopathie und tiergestützter Therapie. Diese Angebote zur Förderung der adäquaten Entwicklung werden ins Gruppenleben im Schulalltag integriert.



3.6. Natur als Lernraum

Die Natur als ganzheitlicher Lehrmeister bietet die besten Rahmenbedingungen für die optimale kindliche Gesamtentwicklung. Beim freien Spiel oder aktiven Arbeiten in natürlicher Umgebung werden alle Sinne angeregt, Motorik und Sensibilität trainiert. Die Kinder können die von der Natur gegebenen Grenzen erfahren, austesten und auch erweitern, sowie bei verschiedenen Anlässen ihre Selbstwirksamkeit erleben, wie zum Beispiel bei gärtnerischen Projekten oder Geschicklichkeitsspielen. Es gibt dabei auch laufend Gelegenheiten Achtsamkeit zu üben, sowohl auf das eigene Bewegen im natürlichen Umfeld wie auch auf die Lebewesen in Wald und Wiese und auf den natürlichen Rhythmus des Lebens. 

Als fixen Bestandteil unseres Wochenrhythmus verbringen wir Zeit in der Natur, vorzugsweise im Wald, denn wer die Natur bewusst wahrnehmen kann, erlebt Verbundenheit mit ihr und lernt auch sie wertzuschätzen und zu schützen. Wir vermitteln Werte wie Ressourcenschonung, achten auf die Regionalität der Nahrung und Abfallvermeidung,- bzw. Wiederverwertung. Ideen der Kinder, wie etwa alte, scheinbar nutzlose Gegenstände einem neuen Zweck zugeführt werden können, sind immer willkommen.



3.7. Künstlerisch kreativer Ausdruck

Die künstlerische Ausdrucksfähigkeit als seelenstärkende Komponente hat in der Schule für Potentialentfaltung Entfaltungswege am Grimming einen gleich hohen Stellenwert wie die Schulung intellektueller und körperlicher, auch handwerklicher Fähigkeiten. Dem Gefühlsausduck und der Intuition wird auf unterschiedliche Weise mit auf die Altersstufen abgestimmten Möglichkeiten Raum gegeben, sodass auch durch die körperliche Entwicklung bedingte innerliche Spannungen oder diverse Stimmungen nach außen gebracht und ausgeglichen werden. Ebenso werden dadurch fachliche Kompetenzen ausgebildet, die Feinmotorik, Flexibilität und Geschicklichkeit und soziale Kompetenzen trainiert, ohne dass mit dem freien Schaffen das Erreichen einer bestimmten Leistung angestrebt wird. Zu den frei zugänglichen Arbeitsmaterialien gibt es von pädagogischer Seite her und durch externe Experten auch zahlreiche Angebote, damit den Schülern ein Bild der vielfältigen Möglichkeiten gegeben wird und sie diese ihrer Entwicklung entsprechend anwenden können.

Es gibt ein breit gefächertes Repertoire an Materialien und Impulsen für Zeichnen und Malen, plastisches Gestalten, Musizieren und darstellender Kunst. Regelmäßige musikalische Elemente und auch themenbezogene Theaterprojekte werden in den gemeinsamen Schulalltag integriert. Fächerübergreifende Kunstprojekte fördern in vielfältiger Weise die Potentialentfaltung unserer Schüler.

Zur Förderung von Begabungen gibt es auch weiterführende Angebote in Instrumentalunterricht und Chorgesang.



3.8. Fremdsprachen - Internationalität

Das Interesse an Fremdsprachen wollen wir vielseitig wecken, wie durch fächerübergreifende Projekte, Beschäftigung mit anderen Kulturen auf verschiedenen Ebenen, Musik oder Spiele. Native Speaker oder Sprachbegleiter werden regelmäßig hinzugezogen, sie treten mit den Kindern in Beziehung, das Lernen erfolgt zunächst durch Zuhören, Gestik und direkte Kommunikation. Auch mit den Schülern bekannten Inhalten wie Märchen können Fremdsprachen nähergebracht werden. Individuell wird bei Interesse vertiefend gearbeitet.



3.9. Digitale Medien

Um die Medienkompetenz der Kinder zu fördern, bieten wir sowohl den Umgang mit digitalen als auch analogen Medien an. Ab der Sekundaria kann der Erwerb fachspezifischer Kenntnisse in eigenen Modulen erworben werden. Wir legen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien und leben diesen auch vor. Im Schulalltag und auch in den Pausen werden daher keine Handys verwendet.



3.10. Hausaufgaben

Unsere Schule gibt keine direkten Aufgabenstellungen für zu Hause, die intrinsische Lernmotivation der Schüler steht im Vordergrund. Diverse Arbeiten, die in der Schule begonnen oder auch fertiggestellt wurden, dürfen jederzeit mit nach Hause genommen und dort weiterbearbeitet werden. So wird auch den Familien die Arbeit der Schule transparent gemacht, die Eltern sind so auch im Alltag als Bildungspartner willkommen, sie dürfen die Kinder mit ihren Kenntnissen bei ihren Projekten unterstützen.



3.11. Leistungs­beurteilung

Die Lernbegleiter führen eine laufende Entwicklungsdokumentation, in der Ausgangspunkt, Weg sowie erreichte Resultate beschrieben werden. Die individuellen Dokumentationen werden nicht nur von den Pädagogen, sondern auch mit den Schülern gemeinsam in Portfoliomappen geführt. Zu jedem Halbjahr und zum Schulschluss finden anhand der angelegten Dokumentationen unter ganzheitlicher Betrachtung des Kindes ausführliche Elterngespräche, nach Möglichkeit auch im Beisein des Schülers, statt. Dies bietet dem Kind auch die Möglichkeit der Selbsteinschätzung, Reflexion und Definition neuer Ziele. Zudem werden verbale Beschreibungen der stattgefundenen Entwicklung den Eltern ausgehändigt.



3.12. Lehrplan

Für die Gestaltung des Unterrichts an unserer Schule verwenden wir als Basis den Glocksee-Lehrplan, der aus den Fächerbereichen Gesellschaft, Sprache, Ästhetik und Natur besteht. Hier können wir auch breite Teile unseres pädagogischen Konzepts wiederfinden, wie einen Unterricht in Form von Projekten und Angeboten. Er wird durch den Differenzlehrplan ergänzt.



4. Literatur­empfehlungen

Manfred Hückel:
Leuchttürme der Bildung. Anleitung zu einer Schulrevolution. Molden 2023

Franz- Josef Brockschnieder:
Reggio-Pädagogik – Ein innovativer Ansatz aus Italien. wbv Media, 2010

Herbert Renz-Polster, Gerald Hüther:
Wie Kinder heute wachsen.
Natur als Entwicklungsraum- Ein neuer Blick auf das kindliche Fühlen und Denken. Beltz Verlag, 2013

Gerald Hüther:
Dream Team. Warum wir nur gemeinsam unser Potential entfalten. Goldmann 2021

Gerald Hüther:
Was wir sind und was wir sein könnten. Ein neurobiologischer Mutmacher. Fischer Verlag 2013

Gerald Hüther:
Kommunale Intelligenz. Potentialentfaltung in Städten und Gemeinden. Hamburg: Edition Körber Stiftung 2013

Enja Riegel:
Schule kann gelingen! Wie unsere Kinder wirklich für das Leben lernen. Fischer TB 2005

Oliver Keller:
Denn mein Leben ist Lernen- Wie Kinder aus eigenem Antrieb die Welt erforschen

Maria Montessori:
Das kreative Kind- der absorbierende Geist. Verlag Herder, 1971

André Stern:
Leben und lernen mit Begeisterung. https://youtu.be/izxJ3-IE_6g

Rebeca Wild:
Lebensqualität für Kinder und andere Menschen. Beltz Verlag, 2012



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